Bauernmuseum Schlepzig

Sorben und Wenden

Die wendische Bevölkerung

 

Im Zuge der Osteroberung der slawischen Gebiete ab dem 10. Jahrhundert durch die deutschen Könige geriet auch die slawische Landbevölkerung unter den deutschen Machtbereich und war von nun an tributpflichtig. Die sächsischen Könige beließen jedoch ihren Untertanen die Freiheit, ihre Sprache und Kultur weiterhin zu gebrauchen.

 

Und so sprach die Landbevölkerung ihre wendische Muttersprache weiterhin. Die Kirchen bildeten ihre Pfarrer in wendischer Sprache aus – die Gottesdienste wurden in wendischer Sprache gehalten. In Lübben gab es eine eigene wendische Kirche für den Sprengel. Der ab dem 18. Jahrhundert zunehmende Einfluss der deutschen Sprache durch Kirche und Staat ließ den Menschen auf den Dörfern keine Wahl mehr – sie mussten sich dieser Kultur weitgehend anpassen. Damit verlor die wendische Sprache an Bedeutung und mit ihr die Lieder, Sagen und Geschichten.

 

In Schlepzig wird seit über tausend Jahren die Sage vom Wendenfürsten Wussilo erzählt. Der Burgsitz Wussilo’s soll damals auf dem Platz des heutigen Hotels „Seinerzeit“, ehemals Landgasthof „Zum grünen Strand der Spree“ gelegen haben. In nördlicher Richtung hinter dem Weidendom lag früher ein runder Erdwall, der im 20. Jhd. eingeebnet wurde. Es wird vermutet, dass dieser ebenso ein Schutzwall oder eine Schutzburg für die Dorfbewohner war. Eine archäologische Untersuchung erfolgte bisher nicht.

 

Das ererbte wendische Brauchtum aber lebt in der Region weiter. Auch viele Orts-, Flur- und Gewässernamen sind wendischen Ursprungs. Typisch wendisch sind viele Familiennamen wie Battka, Budich, Bullan, Drassdo, Gollnick, Hartock, Jedro, Kockott, Konzack, Kossatz, Kuckei, Laurisch, Lukas, Mietusch, Muckar, Muschick, Noack, Nogatz, Nuglisch, Petigk, Scherch, Schiela, Schmogrow, Schoan, Streichan, Ternick, Tschirschke, Zech und zahlreiche weitere.

 

Die Fließnamen wie Quaasspree, Schiwastrom (niedersorb.: sich schlängeln), Puhlstrom und auch Zerniasfließ zeugen vom über eintausendjährigen Einfluss der wendischen Bewohner. Auch die örtlichen Namen für bestimmte Plätze sind wendisch geprägt: die Halbinsel Wussegk oder das Gebiet Kockot (niedersorb.: Hahn).

 

Heute werden wendische Kahnfahrten angeboten, bei denen Sie vieles weitere über die Eigenheiten und die Kultur der wendischen Landbevölkerung erfahren können.

 

 

 

 


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